Musselin

Der Musselin ist ein locker gewebtes, halbdurchsichtiges und feinfädiges Gewebe in Leinwandbindung, das vor über 2000 Jahren in Bengalen entstanden ist. Traditionell wird Musselin aus Baumwolle hergestellt und zeichnet sich durch einen zarten Flaum aus, der durch die nur leicht gedrehten Fäden erzeugt wird.
Zur Wortherkunft gibt es verschiedene Theorien. Marco Polo beschrieb in seinem Reisebericht feine Seiden aus Mossul im heutigen Irak und bezeichnete sie als Mossulini. So kam der Musselin vermutlich zu seinem Namen.

Heute verwendet man Musselin hauptsächlich für Spucktücher, Schals, sommerliche Kleider und Hosen, auch für Bettwäsche ist der Musselin bestens geeignet.
Bevor ihr den Musselin vernäht, sollte ihr diesen unbedingt bei 30°C vorwaschen, da er stark einläuft (ca. 15-30%). Bitte ohne Weichspüler waschen und am besten an der Luft trocknen lassen. Verwendet möglichst keine Wäscheklammern, da diese unschöne Abdrücke hinterlassen können.
Die Verarbeitung ist relativ einfach und auch Nähanfänger geeignet. Achtet darauf, daß ihr mit ausreichend Nahzugabe zuschneidet, damit sich der Stoff nicht in die Stichplatte "fressen" kann.

Verarbeitet den Musselin so, wie ihr ihn dann auch verwenden bzw. tragen möchtet, d.h. bügelt ihn vorher glatt oder ihr schneidet ihn gecrinkelt zu. Verwendet zum Nähen eine feine Universalnadel und wählt am besten eine Stichlänge von 3 - 3,5 mm.
Dann steht dem Gelingen eures Nähprojektes nichts mehr im Wege :-)
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